Schweben und Fallen

Das stolze Bild vom aufrecht gehenden Menschen kommt quasi einem Fehlschluß gleich, denn unser Gang ist letzlich nichts als ein Zustand der gravitätischen Hemmung. Eigentlich, adäquat zu seiner Disposition nach den Gesetzen im physikalischen Raum, sollte der Mensch viel eher fallen. Nach Newton zieht die Gravitation zum Zentrum der Objekete oder Räume hin, entzöge man der Erdkugel demnach die äußere Kruste und gäbe es auch sonst darunter keinen Widerstand mehr, würde die milliardenfache Menschheit im glühenden Erdmittelpunkt zusammenfallen. Nur das Feste, das im Wege steht, hält uns davon ab, unserer tatsächlichen Körperbestimmung nachzukommen (nämlich dem Fallen), und gäbe es den Kern nicht und wäre der Mittelpunkt viel ferner (er ist es, wir fallen, schweben oder rasen ja mit der Erdkugel, mit dem Sonnensystem, mit der Galaxie, mit der lokalen Gruppe und so fort)würde also der Bezugspunkt zur Mitte fehlen (und zeitgleich der Luftwiderstand), so wäre ein reines, (quasi) ewiges Fallen, somit aber ein nicht weiter bemerkbares Schweben, weil ja alles im gleichen Verhältnis mit uns mitfiele. Somit ist unser “Gehen” oder “Laufen” eigentlich nichts anderes als ein nach vorne gerichtetes Kompensieren des gehinderten Falles. Dies gibt es beim menschlichen “Aufgerichtetsein” zu bedenken. Es ist nur gehemmtes Resultat des schweren Untergrundes.