Bildergang

Wie in “Okkasionalismus in den Parallelwelten” dargelegt, möchte ich davon ausgehen, daß einer (das Sein betreffenden) Progression bzw. irgendeinem Kausalzusammenhang gar keine echte Existenz zukommt, stattdessen gibt es nur unendliche statische/parallele Bilder und deren durch die Sinne als “zeitlich” interpretierbare Abfolge bzw. Wahrnehmung. Das handelnde Individuum wandelt (oder springt) dabei lediglich von einem Zustandsbild zum anderen. Die Sprünge selbst sind zu klein als daß wir sie als diskret (getrennt)wahrnehmen würden, vergleichbar etwa mit der Bilderfolge des Fernsehformates, deren Einzelbilder wir durch die Trägheit unserer Sinne zu einer zusammenhängenden Bewegung ergänzen. Nun stellt sich automatisch die Frage, was uns denn befähigt, durch diese Bilderwelt “sinnvoll” hindurchzulenken: Erschafft dies eine äußere Instanz oder geht dies auf unser eigenes Vermögen zurück? Vorrausgesetzt, der Mensch ist (wie in “Gestalt-Autarkie”  dargelegt), selbst die formgebende Kraft, ist er eben auch Schöpfer all dieser Bilder, die er zeitgleich und parallel vor sich ausbreitet. Aber was hat es mit einem dahinterstehenden Willen, dem Inneren, dem Psychischen, dem, was “vor” den Sinnesorganen liegt, auf sich?  Woraus schöpft denn dieser Wille? Diese prinzipielle Frage beschäftigt ja durch alle Zeiten hindurch. Zieht man dabei aber auch in Betracht, daß es eventuell gar keinen Willen als solchen gibt? Willen als nichtphysische, sondern psychische Progression ist eben  gemäß dem Dargelegten auch ein Nebeneinander von (nun geistigen)Zuständen, die schließlich als Abfolge interpretierbar werden. Demnach gibt es nur eine Darauf-Schau einer pychischen Bilderfolge, die im Nachhinein als eigener Wille angesehen wird.Tatsächlich aber ist der Wille als solcher  -wie auch die Tat, eine Illusion und letzlich nichts als eine Abfolge prinzipieller Möglichkeiten, die nur sinnvoll erscheint, weil sie (allerdings erst nach ihrer Wirkung) im Sinnesorgan “Bewußtsein” zu “Sinn” verarbeitet wurde.